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Weniger Instandhaltungskosten durch Schutz vor Osmose, richtiges Antifouling und regelmäßige Wartung!
Unterwasseranstriche bestehen typischer Weise aus Antifouling und Osmose- bzw. Korrosionsschutz und benötigen regelmäßige Pflege, um richtig funktionieren zu können. Der Unterwasseranstrich übernimmt somit neben dem Bewuchsschutz noch eine sehr wesentliche Schutzfunktion. Zum Beispiel sollen Boote aus GFK möglichst nicht einer zerstörerischen Osmose zum Opfer fallen, Stahlschiffe nicht durchrosten, Holzboote nicht morsch werden und Aluminiumboote nicht korrodieren. Wird der Antifoulinganstrich nicht regelmäßig kontrolliert und sachgerecht gewartet treten für die Eigner binnen kürzester Zeit teure und teilweise nicht reparierbare Schäden am geliebten Boot auf!
Egal ob Neuboot oder Renovierung eines Altanstriches, wir können Ihnen mit unserem erfahrenen Personal und unserer speziellen Technik bei Ihrem Vorhaben zur Seite stehen.
Antifouling beim Neuboot
Wenn Sie ein neues Boot gekauft haben und sich für einen Unterwasseranstrich interessieren ist es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein GFK-Schiff. Folglich benötigen Sie einen guten Osmoseschutz- und Antifoulinganstrich. Wir empfehlen allen Eignern neuer Schiffe Ihr Boot die erste Saison, ohne irgend einen Anstrich, zu wässern und das Boot wie vorgesehen zu nutzen. Dem Bootsrumpf passiert in den wenigen Wochen Saison dabei nichts außer das sich Bewuchs bildet. Und genau dieser Bewuchs markiert die tatsächliche Wasserlinie des Schiffes genau in dem Zustand wie Sie es gewohnt beladen! Unter dem Strich erspart uns dieses Vorgehen einige Sitzungen mit der Glaskugel, um herauszufinden wo die Wasserlinie sein wird, und Sie bekommen einen perfekten Wasserpass der zu einem neuen Boot passt und nicht entstellt.
Ist die Wasserlinie bestimmt wird diese sauber angeklebt und der Rumpf mit Silikonentferner von eventuellen Wachs- und Ölresten befreit. Ein feiner Anschliff des sehr glatten Gelcoats entfernt die ggf. noch anhaftenden Reste des Bewuchses und sorgt für einen perfekten Halt für den Auftrag von 5 bis 7 Schichten Osmoseschutz. Die einzelnen Schichten werden dabei genau dann aufgetragen, wenn die vorangegangene Schicht noch ganz leicht klebrig ist!
Hier ist also sorgfältiges Arbeiten und gutes Timing gefragt. Der Bootsrumpf muss für diese Arbeit natürlich vollständig zugänglich sein, um möglichst geschlossene Osmoseschutzschichten zu erzeugen. In Heimarbeit, unter einem Bootstrailer liegend, ist diese Aufgabe unmöglich sinnvoll zu bewältigen.
Der vollständig ausgehärtete Osmoseschutzanstrich kann nicht direkt mit Antifouling überstrichen werden. Haftungsprobleme des Antifoulings wären vorprogrammiert und begegnen uns erschreckend regelmäßig in unserem Werkstattalltag. Als Haftvermittler zwischen Osmoseschutz und Antifouling wird daher eine Lage Aluminium-Flake-Beschichtung gestrichen und darauf dann das Antifouling in zwei Schichten.
Bei der Anzahl der Antifoulingschichten ist weniger oft mehr! Ein allzu sorgloser Einsatz großer Mengen Antifouling bringt dem Boot nichts, da sich die Schichten gegeneinander Isolieren und die Wirkstoffe der zusätzlichen Antifoulingschichten nicht an die Beschichtungsoberfläche gelangen können. Tun Sie der Umwelt und Ihrem Geldbeutel also was gutes und streichen Sie alle zwei Jahre lediglich eine Schicht Antifouling nach.
Osmose- und Korrosionsschutz bei Booten mit Geschichte
Ein Bootsleben ist in der Regel bunt und abenteuerlich. Allzu oft wechseln Besitzer und Fahrgebiet. Dass kleine offene Angel- oder Badeboot wird somit schnell gegen ein Kajütboot zum Wasserwandern und später gegen ein Hausboot getauscht. An den Zustand und den grundsätzlichen Farbaufbau verschwenden dabei die wenigsten Eigner überhaupt einen Gedanken. Das Resultat: Es wird aus Unwissenheit gnadenlos alles aufeinander gestrichen was der Baumarkt an Antifouling hergibt. Die Antifoulingsysteme der unterschiedlichen Hersteller sind dabei extrem spezialisiert und mit ziemlicher Sicherheit nicht untereinander Kompatibel. Diverse Farbfibeln der Farbenhersteller versuchen hierbei seit Jahrzehnten Aufklärung zu schaffen – leider ohne Erfolg.
Jetzt wird es richtig schmutzig. Die alten Farbschichten müssen vollständig vom Rumpf, um dessen Zustand beurteilen zu können. Je nach Anwendungsfall entfernen wir durch Sandstrahlen, Abziehen, Schleifen oder Abbeizen das alte Antifouling und die darunter liegenden Schichten Grundierung. Dabei muss immer darauf geachtet werden, empfindliche Oberflächen nicht unnötig zu strapazieren. Das Gelcoat eines GFK-Schiffes oder eine intakte Korrosionsschutzgrundierung eines Stahlschiffes sollte erhalten bleiben.
Häufig zeigen sich nach dem Entfernen der alten Farbschichten vom Bootsrumpf Schadensbilder die einer zeitnahen Sanierung bedürfen.
Häufige Schäden am Bootsrumpf
Beginnende Osmose auf einem GFK-Schiff
Die Osmoseschutzgrundierung wurde viel zu dünn (vermutlich zweilagig) ausgeführt und bot somit keinen ausreichenden Schutz vor der Diffusion des Wasser in das Polyesterharz. Das Resultat sind Blasen unter dem Gelcoat des GFK-Schiffes. Nach dem Öffnen der Blasen ist ein Geruch nach Essig wahrnehmbar.
Die Ausführung eines angeblichen Osmoseschutzes in ein bis zwei Schichten sehen wir leider oft. Die Ersparnis durch die nicht hergestellten Epoxid-Schichten steht in keinem Verhältnis zum Aufwand einer Osmosesanierung!
Rostnester auf einem dünnwandigen Stahlrumpf
Stahlschiffe sind robust und langlebig. Leider aber auch pflegebedürftig und irgendwann zeigen sich die ersten Rostflecken. Wird der Rost nicht gründlichst aus sämtlichen Vertiefungen entfernt, macht ein neuer Farbaufbau, auch mit der besten Korrosionsschutzgrundierung, keinen Sinn. Der Rost würde nach kurzer Zeit wieder durchschlagen.
Hier kann nur das Sandstrahlen des Rumpfes in Verbindung mit einer zinkhaltigen Epoxidgrundierung nachhaltig Abhilfe schaffen. Dünne Bleche lassen sich mit der richtigen Kombination aus Strahlmittel und Strahltechnik problemlos verzugfrei reinigen.
Sind das alte Antifouling und die darunter liegenden Grundierungen restlos vom Rumpf entfernt, kann mit dem Aufbau eines neuen Anstrichsystems begonnen werden. Zeigen sich Schäden am Rumpf müssen diese natürlich vor der Ausführung des ersten Anstriches behoben werden. Schäden im Gelcoat von GFK-Schiffen und Unebenheiten an Schiffen mit Rümpfen aus Metall werden mit Epoxid-Spachtel (nicht Polyesterspachtel!) ausgeglichen. Bei Osmoseschäden ist eine Sanierung des Rumpfes notwendig. Dabei wird das Gelcoat durch besonders aggressives Sandstrahlen im Bereich der Schadstellen entfernt und das freilegelegte Glasfasergewebe gewaschen und getrocknet. Danach kann gespachtelt und der mit dem Aufbau der Schutzanstriche begonnen werden. Bei besonders starkem Osmosebefall ist das Auflaminieren neuer Glasfasermatten zur Stabilisierung des Rumpfes notwendig.
Exkurs: Osmoseschäden erkennen und beheben
Die schlechte Nachricht zuerst: Die Gründe für eine Osmose sind vielfältig und der Auslöser ist nicht immer sofort zu erkennen. Das führt in der Praxis leider auch dazu, dass selbst neue Boote nach einigen Wochen im Wasser eine Osmose ausbilden können. Selbst Rümpfe von Premiumherstellern davon nicht verschont, wie wir aus unserer täglichen Praxis wissen.
Osmoseschäden lassen sich aber gut reparieren, wenn Sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Panik ist hier also fehl am Platz! Uns ist auch noch kein Boot untergekommen, was wegen eines Strukturverlustes durch Osmose untergegangen ist. Dennoch erhält schnelles und beherztes Handeln den Wert des Schiffes und schont erheblich den Geldbeutel.
Aber wie entsteht Osmose eigentlich? Der größte Teil unserer modernen Kunststoffboote wird aus einem Glasfaserverstärktem Kunststoff mit Polyesterharz hergestellt. Dieses GFK wird von einer extra hübschen Schicht Polyester, dem Gelcoat, vor äußeren Einflüssen geschützt. Das Polyester basierte Gelcoat ist nun aber leider nicht Diffusionsdicht gegenüber Wasser und bildet eine semipermeable Membran zwischen dem Wasser auf dem das Boot schwimmt und dem GFK. Es diffundiert nun also Wasser zwischen das Gelcoat und das GFK, wodurch sich langsam aber sicher ein Druck aufbaut, der als Blase UNTER dem Gelcoat sichtbar wird. Dieses Wasser zwischen Gelcoat und GFK beginnt nun langsam unter Bildung von Essigsäure das Polyester des GFK aufzulösen und die Glasfasern freizulegen. Die Folge ist also ganz klar ein Strukturverlust. Haben sich erstmal Hohlräume unter dem Gelcoat gebildet schreitet der Prozess immer schneller voran. Das hier zu erläutern wäre aber sicher zu viel des Guten. 🙂
Quizfrage zur Auflockerung: Darf ein Gelcoat zur Vorbereitung eines Anstriches angeschliffen werden? Ja natürlich! Das Gelcoat wirkt aufgrund seiner Stoffeigenschaften als Membran und nicht weil es durch das Schleifen seine Schutzwirkung verliert oder porös wird.
Woran erkenne ich nun eine Osmose?
- Es befinden sich Blasen UNTER dem Gelcoat
- Die Blasen sind mit Flüssigkeit gefüllt
- Die Flüssigkeit riecht chemisch sauer / nach Essig
- Bei fortgeschrittener Osmose sind bereits einzelne teils lose Glasfasern in der Blase zu erkennen
Neben oben aufgeführten Anzeichen für eine Osmose haben wir natürlich noch weitere Möglichkeiten zweifelsfrei zu klären, was Ihrem Bootsrumpf tatsächlich fehlt. So können wir zum Beispiel den Wassergehalt eines Laminates zerstörungsfrei prüfen. Bei Einlagerung von Wasser in das GFK kann die Diagnose „Osmose“ zweifelsfrei gestellt werden.
Ist dies der Fall werden in einem speziellen Strahlverfahren sämtliche Blasen im Gelcoat geöffnet und das GFK nach einer ausgiebigen Wäsche getrocknet. Ist die Trocknung abgeschlossen erfolgt der Wiederaufbau der geschädigten Bereiche mit Epoxyd. Der gesamte Unterwasserbereich des Rumpfes erhält einen WIRKSAMEN Osmoseschutz.
Welches Antifouling ist jetzt das richtige?
Hart-, Weich-, Teflon-, Dünnschicht-, selbstpolierend, semiselbstpolierend, Nano-, Silikon-, biozidfrei – die Liste der verfügbaren Produkte ist lang und unübersichtlich. Für jeden speziellen Anwendungsfall und jedes befahrene Revier ist das richtige Antifouling dabei. Die meisten Wassersportler kommen jedoch mit einem Hart- oder Weichantifouling bestens zurecht.
Die Lebenserwartung eines Bootsrumpfes hängt dabei nicht von der Wahl des Antifoulings ab. Die unter dem Antifouling liegenden Schichten Grundierung sind für den langanhaltenden Schutz des Rumpfes zuständig. Die Auswahl an Grundierungen ist dabei wie bei den Antifoulinganstrichen riesig.
Wir sind Experten und beraten Sie gerne zur richtigen Produktauswahl für Ihr Projekt!
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